Während die oben beschriebenen Probleme spezifisch beim Golf 4 und Golf 5 auftreten, können andere Komplikationen nicht nur sie, sondern auch die Nachfolgegenerationen Golf 6 und Golf 7 betreffen.
Abhängig vom Zugmitteltrieb können VW-Motoren unter sehr spezifischen Problem zu leiden haben: Bei steuerkettenbetriebenen 1.2er- und 1.4er-TFSI-Motoren können häufiger mal Probleme an diesem eigentlich als wartungsfrei deklarierten Teil auftreten. Das betrifft sowohl die Kette selbst, als auch ihre anliegenden Teile, die im Zuge zu starken Verschleißes unter Umständen nicht mehr ihre Aufgabe erfüllen können, die Kette straff zu halten.
Bei den Motoren mit Riementrieb dagegen können leichte Probleme mit undichten Wasserpumpen auftreten. Dieses für das Erreichen und Halten der optimalen Motortemperatur elementare Bauteil hat die Aufgabe, die Kühlflüssigkeit anzutreiben, sodass sie innerhalb des gesamten Kühlkreislaufs zirkuliert und den Wärmeaustausch ermöglicht. Obwohl die Kühlwasserpumpe als wartungsfrei gilt und durch den gesamten Lebenszyklus des Motors hindurch halten sollte, sind gleich aus einer Reihe von Gründen Defekte an der Pumpe nicht kategorisch auszuschließen. Eine allgemein zu hohe Beanspruchung kann ihr vorzeitig den Garaus machen, ebenso wie eine fehlerhaft justierte Riemenspannung oder Beschädigungen des Riemenantriebs. Regelmäßige Checks des kompletten Kühl- und Heizsystems im Zuge der intervallgerechten Durchsichtstermine decken allerdings Undichtigkeiten oder erhöhte Abnutzung rasch auf.
Der mit Ausnahme des Polo in allen VW-Modellen verbaute Motor 1.8 TFSI CDAA ist nicht nur im Hinblick auf die Nockenwelle ein Sorgenkind, sondern hat meistens auch Probleme mit den Ölabstreifringen, weil VW für dieses Dichtelement seinerzeit eine neue Konstruktion entwickelt hatte, die allerdings nicht funktioniert hat. Nach einigem Hin und Her ist man dann mittlerweile zum alten Prinzip zurückgekehrt. Jedoch kann es es sein, dass dein 1.8 TFSI CDAA noch mit den problematischen Ölabstreifringen ausgestattet ist. Als einer und zugleich mittlerer von drei Kolbenringen hat der Ölabstreifring die Aufgabe, Schmieröl von der Zylinderwand abzustreifen und somit den Ölfilm zu dosieren, der für die nötige Schmiere zwischen Kolben und Zylinder sorgt.
Bei modernen Ottomotoren ist außerdem Vorsicht geboten, was potentielle Schwierigkeiten mit den Hochdruckpumpen anbelangt – vor allem bei 1.4er-TFSI-Motoren. Meistens sind sie es, die von Schwierigkeiten mit diesem Bestandteil der Einspritzanlage betroffen sind.
Ein besonders bekanntes Problem unter den Motoren von Volkswagen hängt mit dem sogenannten Ausgleichswellenmodul zusammen, weshalb du unbedingt begutachten lassen solltest, ob in deinem VW noch eines eingebaut ist. Die 2-Liter-Diesel und die ersten 2-Liter-TFSI hatten ein Ausgleichswellenmodul, in dem unter anderem die Ölpumpe untergebracht war. Angetrieben wird diese Ölpumpe über einen Sechskant. Durch Abnutzung geht dieser allerdings sehr schnell rund. Dadurch läuft die Ölpumpe nur noch mit. Im Leerlauf hat man dann zwar noch Öldruck, doch bei hohen Drehzahlen lässt der Öldruck nach. Der Druckabfall bei der Ölversorgung führt unweigerlich zu einem kapitalen Motorschaden, der sich im Vorfeld durch eine Zerstörung des Turboladers ankündigt. Wenn man nach dem Turboladertausch nicht sofort den Öldruck überprüfen lässt, um zu checken, ob das Ausgleichswellenmodul in Ordnung ist, war der Turboladertausch vergebens: Der Motor geht nämlich zwei bis drei Wochen später kaputt. Für den VW-Kunden ist daran besonders ärgerlich, dass das Ausgleichswellenmodul an sich bereits 1.500 Euro kostet.