Wer sich über Motorprobleme bei verschiedenen Peugeot-Modellen informiert, wird früher oder später über den Begriff der “Prince”-Motoren und eine Reihe von Problemen stolpern, die sich durch mehrere Modellreihen zieht. Hinter diesen Motoren verbirgt sich eine Zusammenarbeit von BMW mit der Groupe PSA, zu welcher – neben Citroen, Opel, DS und Vauxhall – auch Peugeot gehört. Im Prinzip sind die entsprechenden Motoren nahezu baugleich mit der N12/14/16/18-Reihe, welche BMW in den MINI-Modellen der zweiten Generation verbaut hat.
Steuerkette und Kettenspanner
Dieses Problem bezieht sich zwar hauptsächlich auf die 1.6 Liter Turbolader-Motoren der “Prince”-Kooperation, in Einzelfällen wurde derselbe Vorfall aber auch bei entsprechenden Modellen mit verbautem Saugmotor beobachtet. Besonders bei den Turbolader-Motoren aus dem Zeitraum 2006 bis 2009 kommt es zu verschiedenen Schwierigkeiten mit dem Kettenspanner. Das Problem: Der verbaute Dichtungsring ist aus zu weichem Material gefertigt, wodurch ein Spannungsverlust der Steuerkette einhergeht und gleichzeitig ein Ölleck am Kettenspanner entstehen kann. Da Peugeot diesen Warnhinweis nach einiger Zeit auf alle Modelle mit EP6-, EP6DT-, EP6DTS- und EP6CDT-Motoren vor 2011 ausgeweitet hat, sind unter anderem der Peugeot 308 und 308 CC, der Peugeot 3008, der Peugeot 508, der Peugeot RCZ 1.6 Turbo und verschiedene Ausführungen des Peugeot 207 (GT/GTi/CC 1.6i/CC GT) aus dem entsprechenden Fertigungszeitraum betroffen.
Um die Wahrscheinlichkeit dieses Problems zu reduzieren, empfiehlt Peugeot, spätestens nach 10.000 Kilometern (bzw. einem Jahr) einen Ölwechsel durchführen zu lassen und den Ölstand regelmäßig zu überprüfen. So können mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden.
Motorprobleme durch Carbon-Ablagerungen
Auch wenn dein Peugeot-Modell mit einem unruhigen Motorlauf oder auffälligen Problemen beim Motorstart zu kämpfen hat, ist in vielen Fällen ein Turboladermotor der “Prince”-Reihe dafür verantwortlich. Da bei diesen Motoren mit Direkteinspritzung kein Benzin an der Hinterseite der Ventile verteilt wird, bilden sich an diesen Stellen vermehrt Carbon-Ablagerungen. Sobald diese zu groß bzw. flächig werden, kommt es zu den anfangs erwähnten Symptomen. Da in diesem Fall eine sehr spezielle Reinigung nötig ist, solltest du dich in jedem Fall an einen erfahrenen Peugeot-Experten wenden. Hier haben wir die betroffenen Modelle und die jeweilige Motorisierung für dich zusammengefasst:
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Peugeot 207 GT & Peugeot 207 GTi (EP6DT/EP6DTS)
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Peugeot 207 CC & Peugeot 207 CC GT (EP6DTS)
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Peugeot 308 (EP6DT/EP6CDT/EP6DTS)
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Peugeot 308 CC (EP6DT/EP6CDT)
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Peugeot 3008 (EP6CDT)
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Peugeot 508 (EP6CDT/EP6FDT)
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Peugeot 5008 (EP6DT)
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Peugeot RCZ (EP6CDT/EP6DTX)
Peugeot 207, 308, 3008 & 508: Probleme mit dem Thermostat-Gehäuse
In vielen Modellen mit den zuvor genannten Motoren ist ein Thermostat-Gehäuse aus Plastik verbaut, welches mit der Zeit spröde wird und kleine Haarrisse entwickelt. Dadurch kann Kühlmittel austreten, was einerseits zu einer Motorüberhitzung, andererseits aber auch dazu führen kann, dass der Motor wesentlich länger braucht, um seine normale Betriebstemperatur zu erreichen. Viele Besitzer geben an, dass dieses Problem nach ungefähr 80.000 Kilometern Laufleistung erstmals auftrat. Auch hier gestaltet sich die Reihe der betroffenen Modelle recht ähnlich zu den zuvor genannten “Prince”-Problemen. Unter anderem sind der Peugeot 207 (CC), der Peugeot 308, 3008 sowie 508 und RCZ aus dem zuvor aufgelisteten Motorspektrum betroffen.
Peugeot 207, 308 & RCZ: Defekte Ölpumpe führt zum Motorversagen
Zusätzlich ist ein Problem mit der Hochdruck-Ölpumpe bekannt, welches zu Motorschwierigkeiten führen kann und sich anhand unterschiedlicher Symptome äußert. In vielen Fällen ist beispielsweise kein Motorstart mehr möglich, da der vorgegebene Einspritzdruck von 5.0 Bar nicht erreicht wird. Zusätzlich kommt es zu einem unruhigen Leerlauf nach dem Start und einem generell ruckeligen Motor. Das Problem lässt sich durch den Einsatz einer neuen Ölpumpe langfristig beheben. In größerem Ausmaß wurde dieser Defekt besonders beim Peugeot 207 GT/GTi beziehungsweise 207 CC, dem 308 (CC) und RCZ beobachtet. Die betroffenen Motoren sind der EP6DT, EP6CDT und EP6DTS.