Für den Kompaktklasse-Wagen und Renault-19-Nachfolger kann man in Bezug auf die Steuerkette wie so oft keine Pausschalaussagen treffen, sondern muss das als Coupé, Limousine, Kombi oder Cabriolet erhältliche Fahrzeug modellweise betrachten.
Renault Mégane II
Die von 2002 bis 2009 hergestellte zweite Generation des Mégane ist überwiegend mit Riemenantrieben bestückt, die hier nicht weiter berücksichtigt werden müssen. Bei den Benzinern ist das sogar ohne jede Ausnahme der Fall. Erwähnenswert ist dagegen einer der Dieselmotoren dieses Modells, nämlich der 2.0 dCi FAP, der entweder mit 150 oder mit 173 PS daher kommt.
Sofern du diesen speziellen Mégane II dein Eigen nennst, ist es wichtig, dass du deine Steuerkette sehr sorgsam behandelst. Sollte diese hochgradig wichtige Motorkomponente Schaden nehmen, kann sie den gesamten Motor in Mitleidenschaft ziehen, bis hin zum Totalschaden.
Damit es niemals dazu kommt, brauchst du lediglich einige einfache Wartungshinweise beherzigen. Während die Hersteller ihren Steuerketten nur zu gerne das Prädikat „wartungsfrei“ verleihen, sieht es in den Werkstätten in der Regel anders aus. Die Steuerkette selbst kann unter der permanenten Belastung, der sie ausgesetzt ist, unter umständen ausleiern, was einen Wechsel erfordern würde. Die umliegenden Bauteile sollten in jedem Fall regelmäßig ersetzt werden.
Darunter fallen etwa die Führungsschiene und der Kettenspanner. Dieser gewährleistet einen straffen Sitz der Steuerkette und sollte nach einer Laufleistung von 100.000 bis 300.000 Kilometern bei der nächsten anstehenden Durchsicht mit unter die Lupe genommen werden. Mit einem stets ausreichenden Vorrat an Motoröl sorgst du schon davor für einen möglichst reibungslosen Betrieb der Steuerkette.
Renault Mégane III
Bei der 2008 bis 2016 produzierten dritten Generation des Mégane ist das Verhältnis von Motoren mit Steuerkette zu denen mit Riementrieb etwa fünfzig zu fünfzig. Das gilt sowohl für Benziner als auch für Diesel. Wenn dein Mégane III mit einem der Benziner 1.2 16V TCe, 1.4 16V TCe, 2.0 16V CVT, 2.0 16V TCe, 2.0 16V TCe oder 2.0 TCe fährt, weißt du, dass du eine Steuerkette hast. Das gleich gilt für die Dieselmotoren 1.6 dCi FAP, 2.0 dCi FAP, 2.0 dCi 160 FAP und 2.0 dCi 165 FAP.
Autohersteller sind mittlerweile dafür bekannt, ihren Steuerketten das Prädikat wartungsfrei etwas zu vorschnell aufzustempeln. Wahrscheinlicher ist aber, dass deine Steuerkette doch nicht ein ganzes Autoleben lang halten wird und darum ausgetauscht werden muss. Das gleiche gilt für ihre Anbauteile, wie die Führungsschiene oder den Kettenspanner, die bereits an sich auf Verschleiß angelegt sind.
Mégane-Fahrer mit einem 1.2 TCe unter der Haube müssen dabei leider am tiefsten in die Tasche greifen, weil für die Ausführung dieser Arbeit der gesamte Motorblock entnommen werden muss. Dieser Umstand ist dem besonderen Arrangement von Motor, Kettenrad und Längsträger geschuldet. Sie stehen so zueinander, dass der Längsträger im Weg ist, wenn man das Kettenrad der Steuerkette abnehmen will. Der Wechsel beansprucht daher zwölf Arbeitsstunden.
Renault Mégane IV
Falls dein Mégane der seit 2016 gebauten Generation vier angehört, dann gilt hier, wie schon bei den Vorgängergenerationen: Verlass dich nicht einfach auf die Herstellerangaben über die angebliche Wartungsfreiheit, sondern achte zum einen darauf, ab höheren Laufleistungen im sechsstelligen Bereich die Steuerkette und ihre Anbauteile bei Inspektionen mit durchsehen zu lassen. Und sorge immer für eine gute Schmiere der Kette, indem du den Füllstand an Motoröl hoch hältst.