Der mittlerweile über zehn Millionen mal vom Band gelaufene Opel Corsa ist in verschiedenen Motorisierungen erhältlich. Je nachdem, ob ein Diesel oder ein Benziner unter der Haube arbeitet, gibt es für dich einige Aspekte rund um die Steuerkette zu berücksichtigen.
Opel Corsa D
Deinen Corsa D kannst du in verschiedenen Ausführungen erworben haben, wahlweise mit einem Diesel- oder einem Ottomotor. Die Benziner im Corsa D werden mehrheitlich unter Einsatz von Steuerketten betrieben. Ausnahmen von dieser Regel stellen der 1.6 Turbo GSI und der 1.6 Turbo OPC dar, die anstelle einer Steuerkette einen Zahnriemen als Bindeglied zwischen Kurbel- und Nockenwelle haben. Für die Wartungsempfehlungen und Austauschzeiten bei solch einem Bauteil kannst du die entsprechenden caroobi-Seiten aufrufen und dich an den Herstellerangaben orientieren.
Bei den im Corsa D arbeitenden 1.2er- und 1.4er-Benzinern sieht die Situation dagegen ebenso anders aus, wie im 1.0er. Im Einzelnen umfasst das die Motoren 1.0 ecoFLEX, sowie die jeweils ein fünftel Liter Hubraum mehr umfassenden 1.2, 1.2 ecoFLEX und 1.2 LPG ecoFLEX. Ferner sind von den folgenden Hinweisen, die mit fast anderthalb Litern Hubraum ausgestatteten Motoren 1.4, 1.4 ecoFLEX, 1.4 LPG ecoFLEX und 1.4 Turbo ecoFLEX betroffen.
Was die ganze Angelegenheit des Steuerkettenwechsels ein wenig knifflig macht, ist der Herstellerhinweis, dass dieses Bauteil wartungsfrei sei. In der Theorie mag das aufgrund der materiellen Beschaffenheit und der selbstschmierenden Eigenschaften der Steuerkette funktionieren, doch in der Realität vieler Autofahrer verhält es sich anders. Bei den genannten Motoren kann es vorkommen, dass sich innerhalb eines Zeitrahmens von fünf bis sechs Jahren die Steuerkette abnutzt und nach einer deutlich niedrigeren Laufleistung als erwartet eine Durchsicht mit eventuellem Wechsel vorgenommen werden muss. Sollte bei deinem Corsa D ein Steuerkettenwechsel erforderlich sein, wird dir der Kfz-Mechaniker sehr wahrscheinlich zusätzlich einen Austausch der Wasserpumpe anraten. Der Grund dafür ist eine Opel-spezifische Besonderheit: Die Wasserpumpe befindet sich mittig zwischen dem Verlauf der Steuerkette und muss abgenommen werden, um die Steuerkette mitsamt ihrer Anbauteile für den Wechsel abmontieren zu können. Im Anschluss an das ganze Prozedere die alte Wasserpumpe wieder anzubauen, wäre wenig sinnstiftend, also kannst du bei der Gelegenheit gleich eine neue anbringen lassen.
Zur Vorsicht bei der Steuerkette, respektive bei anliegenden Teilen, raten wir dir nicht nur bei den Benzinern unter den Corsa-D-Modellen, sondern auch bei den dieselgetriebenen Varianten. Abgesehen vom riemengetriebenen 1.7 CDTI gilt dieser Hinweis für alle Dieselmotoren im Corsa, also im Einzelnen für den 1.3 CDTI und für den 1.3 CDTI ecoFLEX, unabhängig davon, wieviel PS sie haben. Das Nockenwellenrad, über das die Steuerkette läuft, neigt in diesen Motoren dazu, sich überdurchschnittlich stark abnutzen. Um das Risiko von Folgeschäden an der Steuerkette und damit letztendlich auch am ganzen Dieselmotor gering zu halten, sollte das Nockenwellenrad bei Bedarf überprüft werden. Auch eine Durchsicht des Steuerkettenspanners bei dieser Gelegenheit kann nicht schaden.
Opel Corsa E
Für den Corsa E gelten im Grunde genommen die gleichen Spielregeln, wie für den Corsa D. Die meisten Benziner unter der Haube eines Corsa E verfügen über Steuerketten als Bindeglied für die Synchronisierung von Ventilen und Kolben. Die einzige Ausnahme bildet der 1.6 Turbo, der stattdessen einen Gurt als Verbindung von Nocken- und Kurbelwelle hat. Die Wechselintervalle und Wartungshinweise für ein solches Bauteil findest du auf den dedizierten Seiten von caroobi und in den mitgelieferten Herstellerhinweisen.
Steuerketten kommen beim Corsa E in den Benzinern mit einem Liter Hubraum zum Einsatz, sowie in den 1.2ern und 1.4ern. Diese Motoren tragen die Bezeichnungen 1.0 ecoTEC, 1.2, 1.4 ecoFLEX, 1.4 Turbo und 1.4 Turbo ecoFLEX. Anders als es die Herstellerangaben – nicht nur von Opel – besagen, handelt es sich bei Steuerketten im Allgemeinen eben nicht um eine wartungsfreie Motorenkomponente. Als Corsa-E-Fahrer solltest du bei normalem Gebrauch deines Wagens nach 5–6 Jahren einen Steuerkettenwechsel einplanen. Auch der Corsa E weist das spezielle Merkmal auf, dass die Wasserpumpe so angebracht ist, dass die Kette praktisch um sie herum verläuft. Für den Austausch der Steuerkette ist zunächst das Abnehmen der Wasserpumpe nötig. Erst dieser Schritt ermöglicht das Zerlegen des Steuerkettensatzes. Bei dieser günstigen Gelegenheit bietet sich abschließend das Anbringen einer neuen Wasserpumpe an.
Eine vergleichbare Situation haben wir bei den Dieselmotoren im Corsa E. Hier raten wir zu erhöhter Vorsicht bei den steuerkettenbetriebenen 1.3 CDTIs mit entweder 75 oder 95 PS. Die Steuerkette selber ist bei den Dieselaggregaten zwar eher wartungsarm, doch dafür verdient das Nockenwellenrad umso höhere Aufmerksamkeit. Dieses ist das zweite von zwei Kettenrädern, über das die Steuerkette unermüdlich läuft. Das erste ist das Kurbelwellenrad. Indem das Kurbelwellenrad der Steuerkette Trieb verleiht, kann die halbe Drehzahl auf die Nockenwelle übertragen werden. Leider tendiert das Kettenrad der Nockenwelle dazu, übermäßig stark zu verschleißen, also sich durchzuarbeiten, wie die Motorenspezialisten es gerne nennen. Auch der Steuerkettenspanner, der die Aufgabe hat, für einen straffen Sitz der Kette zu sorgen, ist bereits durch erhöhte Verschleißanfälligkeit negativ aufgefallen.