Seit 2008 ist die E-Klasse in fünf Baureihen erschienen, bei deren Motorisierung und eventuellen Fehleranfälligkeiten der Steuerketten es einige Unterschiede zu beachten gibt.
Baureihe 211
Halter eines Wagens dieser Baureihe, die die Limousine W 211 und den Kombi S 211 hervorgebracht hat, sollten für eine erhöhten Wartungsbedarf bei ihrer Steuerkette gewappnet sein. Mit dem erhöhten Ausfallrisiko ist deswegen zu rechnen, weil ein Teil der Ausgleichswelle in den Motoren M 272 und M 273 eine Schwachstelle darstellt, nämlich das Kettenrad, über das die Steuerkette läuft. Mercedes-Benz hat seinerzeit einen Materialfehler an diesem unscheinbaren Bauteil einräumen müssen. Dieser rührte daher, dass das Kettenrad aus Sinterstahl gefertigt worden ist. Unterschiedlich zusammengesetztes Material kam dabei zum Einsatz. Gegenüber konventionellem Stahl nutzt sich dieses allerdings leichter ab und es kann dazu kommen, dass die Steuerkette einzelne Zähne im Zuge zu starker Abnutzung überspringt. Das hätte zur Folge, dass die Motorsteuerung aus dem Gleichgewicht gerät. Ein Motorschaden wäre das schlimmstmögliche Resultat davon.
Baureihe 212
Wer eine E-Klasse der Baureihe 212 fährt, die mit dem W 212 und dem S 212 sowohl als Limousine als auch als Kombi verfügbar ist, sollte bei allen Aspekten rund um die Steuerkette auf der Hut sein. Die in diesen Modellen eingesetzten Motoren M 272, M 273 und M 278 haben unter Mercedes-Fahrern leider bereits für einigen Kummer gesorgt. Während die Steuerkette selber als selbstölendes Teil im Grunde genommen als äußerst verschleißarm und praktisch wartungsfrei gilt, sind die übrigen Teile, die an sie anliegen durchaus Abnutzungserscheinungen unterworfen. Kettenspanner, Umlenkrolle und Gleitschiene müssen so einiges aushalten, während sie die Steuerkette auf ihrem stetigen Weg zwischen Nockenwelle und Kurbelwelle in der Spur halten. Ein bestimmtes Kettenrad der Ausgleichswelle hat sich allerdings in den oben aufgeführten Motoren als verschleißintensiver als die anderen genannten Teile erwiesen. Als Ursache dafür musste Mercedes-Benz bereits Materialprobleme einräumen, die von der Verwendung gesinterten Stahls herrühren, wo eigentlich konventioneller besser geeignet gewesen wäre.
Baureihe 213
Wer sich für eine C-Klasse-Limousine (W 213) oder einen Kombi (S 213) aus dieser Baureihe entschieden hat, genießt den Vorteil, dass die von Steuerkettenproblemen verfolgten Motoren M 272, M 273 oder M 278 unter den Hauben dieser Fahrzeuge nicht zum Einsatz kommen. Allerdings müssen sich Merceds-Fahrer mit einem sechszylindrigen M 276 wohl dennoch darauf einrichten, sie einen der anfälligeren Mercedes-Benz-Motoren erwischt haben, von dem uns Werkstätten berichten, dass diese regelmäßig zu Instandsetzungsarbeiten bei ihnen reinkommen.
Baureihe 207
Solltest du ein Coupé (C 207) oder Cabriolet (A 207) der Baureihe 207 der E-Klasse dein eigen nennen, ist es leider gut möglich, dass du von den Komplikationen, die hier an der Steuerkette auftreten können, betroffen sein könntest. Ein Materialfehler am Kettenrad führt in den in Baureihe 207 arbeitenden Motoren M 272, M 273 und M 278 zu einem erheblich beschleunigten Abrieb an diesem Teil der Ausgleichswelle. Fährt die Steuerkette darüber, kann es zum Überspringen einzelner Zähne des Zahnrades kommen. Die Folge ist, dass der Motor unrund läuft, weil nur eine exakt arbeitende Steuerkette das erforderliche perfekte Timing beim Öffnen und Schließen der Ventile gewährleistet.
Baureihe 238
Der Nachfolger der Baureihe 207 ist zugleich die Coupé-Ausgabe der Baureihe 213. Fährst du eine E-Klasse vom Typ C 238 oder etwa die Cabriolet-Variante A 238, bist du von den oben genannten Steuerkettenproblemen bei Mercedes-Benz nicht betroffen. Die fraglichen Sechs- bzw. Acht-Zylinder-Motoren werden in der Baureihe 238 nicht verwendet. Dafür solltest du aber achtsam sein, wenn dein Mercedes von einem M 276 angetrieben wird. Dieser ist zwar nicht dezidiert durch Schwierigkeiten mit der Steuerkette aufgefallen, landet aber verschiedenen Werkstätten zur Folge des Öfteren wegen Instandsetzungsbedarfs auf deren Hebebühnen.