Servopumpe wechseln VW

Die Servopumpe gehört zu den Bauteilen deines VW, deren Wirkung den Meisten erst dann bewusst wird, wenn sie ausfällt. Denn bei einem Defekt wird das Lenken bei langsamer Geschwindigkeit plötzlich zum Muskeltraining. Weiter unten haben wir zusätzliche Informationen über die Funktionsweise der Servopumpe gesammelt, zunächst wollen wir dir aber einen Überblick darüber geben, wie du einen Schaden möglichst sicher erkennst. 

Im Gegensatz zu vielen anderen Fahrzeugbereichen kündigt sich ein Servopumpen-Defekt leider nur in Ausnahmefällen frühzeitig an. Wesentlich häufiger tritt die Situation ein, dass die Servopumpe (auch Hydraulikpumpe) von einer auf die andere Sekunde den Geist aufgibt. Deshalb solltest du immer bestmöglich auf die nachfolgenden Schadenssymptome achten:
 

• Das Servoöl weist einen niedrigen Stand auf

• Das Lenkrad vibriert

• Die Lenkung lässt sich leichter nach links als nach rechts betätigten (oder andersrum)

• Am Servoöl-Ausgleichsbehälter ist Schaum oder Blasenbildung erkennbar

• Vollständiges Einschlagen des Lenkrads erzeugt ein lautes Pfeifen

• Rund um die Servopumpe sammelt sich Öl

• Schwergängige Lenkung bei deinem VW

• Atypische Geräusche beim Lenkvorgang (Knacken, Pfeifen, Schleifen)

Die Hersteller sind dazu verpflichtet, in Fahrzeuge für den deutschen Markt immer eine feste mechanische Verbindung zwischen dem Lenkrad und dem Lenkgestänge einzubauen. Dadurch kann das Auto auch weiterhin gelenkt werden, wenn die Servolenkung ausfallen sollte. Als Fahrer bist du diesen erschwerten Lenkvorgang aber schlichtweg nicht gewöhnt und solltest dein Auto deshalb schnellstmöglich abstellen, um das Unfallrisiko zu minimieren.

Die Schadensanzeichen sind auch für einen Laien sofort erkennbar – anders verhält es sich mit den möglichen Ursachen. Zwei der gängigsten Schadensquellen sind Undichtigkeiten und Ölmangel. Der Ölstand lässt sich glücklicherweise mithilfe des Messstabs leicht nachprüfen, während sich die Fehlersuche um einiges arbeitsintensiver gestaltet, sobald Luft ins System eingedrungen ist. Hierfür können beispielsweise defekte Schläuche, abgelöste Montageklammern, fehlerhafte Ventildeckel, Gehäusabdichtungen oder Staubmanschetten verantwortlich sein.
 

Oftmals werden spezielle Werkzeuge zur Diagnose benötigt, um die Quelle des Problems sicher benennen zu können. Zu den gängigsten Ursachen gehören:
 

• Defekte am Pumpenzylinder oder dem Bypassventil; hervorgerufen durch übermäßige Belastung (z.B. ruckartiges Einschlagen des Lenkrads)

• Inkonstanter Hydraulikdruck; verursacht durch niedrige Riemenspannung oder einen Riemenriss

• Beschädigung der Arbeitskammer der Pumpe; bedingt durch Flüssigkeit mit schlechter Qualität

• Verkeilung von einzelnen Komponenten aufgrund mangelnder Schmierung
   

Du solltest die Servopumpe im Rahmen einer Inspektion regelmäßig checken lassen. So wird eingedrungene Luft frühzeitig bemerkt und kann schnell aus der Pumpe deines VW entfernt werden. Wenn du einfach weiterfährst, riskierst du in jedem Fall Folgeschäden am Keilrippenriemen und am Lenkgetriebe.

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Allgemeingültige Preise lassen sich für den Wechsel der Servopumpe leider kaum formulieren – viel mehr spielt es eine Rolle, ob du VW Golf VI, Polo, Passat oder Tiguan fährst. Das liegt daran, dass die benötigte Arbeitszeit immer stark vom jeweiligen Modell und dessen Bauart sowie der jeweiligen Bauvariante der Pumpe abhängig ist. Hauptsächlich ist Arbeitszeit davon abhängig, welche zusätzlichen Schritte im Rahmen der Freilegung zu erledigen sind. Da oftmals die gesamte Stoßstange abmontiert werden muss, solltest du dich auf einen zu bezahlenden Arbeitsaufwand zwischen 60 Minuten und 2,5 Stunden einstellen. 

Die modellabhängige Variation zieht sich erwartungsgemäß auch durch die Ersatzteilpreise. Während man für einen VW Lupo, einen Beetle oder Fox bereits in einem Bereich von 100 bis 175 € fündig wird, können die Teilekosten für einen Passat, Tiguan, Touareg oder Caddy auch in den Bereich von 300 bis 475 € steigen. Da als Verbundarbeit meistens der Keilrippenriemen ausgetauscht wird und zusätzlich auch neues Servoöl benötigt wird, solltest du grundsätzlich mit Kosten in dieser Höhe rechnen:

• Servopumpe: 100 – 475 €

• Servoöl: 10 – 20 € / Liter

• Keilrippenriemen: 20 – 50 €

Je nach Modell können also Wechselkosten im Rahmen von 200 bis 850 € zustande kommen. Hierbei handelt es sich natürlich nur um eine grobe Schätzung, die dir einen ersten Anhaltspunkt geben soll. Sobald du dich mit der Werkstatt in Verbindung setzt, wirst du detailliert über die Zusammensetzung der Kosten und den Arbeitsaufwand bei deinem VW-Modell informiert.

Die grundlegende Aufgabe der Servo- bzw. Hydraulikpumpe besteht darin, das Servoöl in das Hydrauliksystem zu transportieren. Dieses System erzeugt daraufhin den Druck, der benötigt wird, um die Lenkkraft zu verstärken und damit die Lenkbewegung für den Fahrer deutlich zu erleichtern. Sollte es zu einem Schaden kommen, wird dementsprechend kein Öl mehr ins System geleitet und das Lenken wird zur Schwerstarbeit.

Die Servopumpe, der Öl-Ausgleichsbehälter, das Servoventil, der Hydraulikzylinder und die Druckleitungen bilden gemeinsam das Hydrauliksystem. Das Ventil wird durch eine Torsionsfeder gesteuert, deren Widerstand sich durch einen starken Lenkradeinschlag ändert. Dadurch öffnet sich das Ventil, das Öl wird in das System gepumpt und die Lenkradbewegung wird leichtgängiger. Ein Pfeifgeräusch verdeutlicht, dass der maximale Systemdruck erreicht ist. Angetrieben wird die Pumpe entweder durch den Keilrippenriemen oder direkt elektrisch. Solltest du gerade nicht lenken, fließt das Öl einfach zurück in den Ausgleichsbehälter. Da die Pumpe durchgehend läuft, kann ein konstanter Druck im System beibehalten werden. 

Anstatt der Hydrauliklenkhilfe (HPS / Hydraulic Power Steering) setzen viele aktuellere Modelle auf elektrisch angetriebene Hydrauliklenkhilfen (EHPS) und elektro-mechanische Lenkhilfen (EPS / Electric Power Steering). Abgesehen von der jeweiligen Antriebsart unterscheiden sich die Hydrauliklenkhilfen aber nicht voneinander.