Frühjahrscheck: So machst du dein Auto wieder fit für die Straße
Ein Frühjahrscheck ist nach der Herbst- und Winterzeit sinnvoll, um zu kontrollieren, ob das Fahrzeug Schäden davongetragen hat. Die kalte Jahreszeit greift gerne mal Teile des Autos an. Um gut durch den Frühling und Sommer zu kommen, sollten die wichtigen Bestandteile des Wagens einmal jährlich zum Reifenwechsel überprüft werden.
Warum wird der Frühjahrscheck durchgeführt?
Schnee, Eis, Streusalz und Kälte allgemein können eine ganze Reihe an Fahrzeugkomponenten beschädigen. Von Streusalz angegriffene Bremsen, verschmutzte Felgen oder abgestumpfter Lack sind keine Seltenheit. Von Beschädigungen können beispielsweise auch der Unterboden und die Reifen, aber auch die Abgasanlage oder Teile der Lichtanlage des Autos betroffen sein. Auch die Autobatterie kann durch die niedrigen Temperaturen an Leistung verlieren. Ein gründlicher Frühlingscheck ist eine günstige Alternative zu Reparaturen aufgrund nicht bemerkter Defekte oder Schäden. Du kannst hier nachlesen, welche Teile der Überprüfung du selbst in die Hand nehmen kannst und welche du besser einem Fachmann überlassen solltest.
Checks, die man selbst erledigen kann
Nicht alle Punkte eines vernünftigen Frühjahrschecks sind ausschließlich Sache der Werkstatt. Vieles kannst du auch ganz einfach und schnell selbst erledigen:
Ölstand messen
Den Ölstand selbst zu messen, ist kein großer Aufwand und ist in der Regel innerhalb weniger Minuten getan. Du benötigst einzig und allein einen Lappen oder ein Tuch, um das Öl vom Messstab zu wischen. Für die Messung sollte der Motor die Betriebstemperatur erreichen. Diese liegt bei etwa 90 Grad Celsius. Den Ölstand kannst du also am besten messen, nachdem du kurz gefahren bist. Nachdem das Auto abgestellt wurde, solltest du etwa fünf Minuten warten.
Im ersten Schritt der Messung wird die Motorhaube geöffnet und der Ölmessstab herausgezogen. Dieser wird mit einem Tuch abgewischt und anschließend wieder hineingesteckt. Bei erneutem Herausziehen erkennt man den aktuellen Ölstand. Am Stab befinden sich zwei Markierungen. Der Ölstand sollte sich dazwischen befinden, also nicht über oder unter den Begrenzungen. Liegt der Stand unterhalb der Markierung, muss Öl dringend aufgefüllt werden. Das kannst du ebenfalls selbst erledigen, allerdings ist es hier wichtig, das für deinen Motor passende Öl zu verwenden. Achte darauf, verschiedene Motoröle, wenn möglich nicht zu vermischen und beim Kauf auf die Herstellervorgaben und -normen zu achten.
Ein zu hoher Stand kann bedeuten, dass das Öl zu dünnflüssig ist. In diesem Fall solltest du eine Werkstatt kontaktieren, um das Problem zu analysieren und zu beheben.
Scheibenwischwasser nachfüllen
Das Scheibenwischwasser lässt sich ebenfalls ganz einfach selbst nachfüllen. An Tankstellen oder in Supermärkten gibt es verschiedene Variationen an Wischwasser, beispielsweise auch für Frühjahr und Sommer. Dieses eignet sich meist gut, um Pollen oder Insekten von der Scheibe zu entfernen. Im Winter sollte man dagegen darauf achten, Flüssigkeit mit Frostschutz zu kaufen.
Der Behälter für die Flüssigkeit befindet sich unter der Motorhaube. Bei den meisten Fahrzeugen ist er leicht erkennbar, da er in der Regel aus klarem Kunststoff besteht und einen blauen oder grauen Deckel besitzt. Am besten funktioniert das Auffüllen mithilfe eines Trichters. Das Wischwasser kann ganz einfach bis zur Markierung an der Behälteröffnung aufgefüllt werden. Der Deckel muss anschließend wieder dicht verschlossen werden.
An dieser Stelle können die Wischerblätter direkt mit kontrolliert werden. Wenn sie stark quietschen oder schmieren, wird es eventuell Zeit für einen Austausch. Dieser ist recht einfach: Viele Händler verkaufen diverse Wischerblätter für verschiedene Modelle. Hier muss einfach der richtige Wischer ausgewählt und nach der beiliegenden Anleitung angebracht werden.
Luftfilter reinigen
Der Luftfilter leidet im Winter dadurch, dass er gegen Schmutz, Ruß und Feuchtigkeit standhaft bleiben muss. Er kann ebenfalls recht einfach selbstständig gereinigt werden. Hier gilt allerdings: Wenn er stark verschmutzt ist, sollte er besser in einer Werkstatt ausgetauscht werden. Eine korrekte Reinigung läuft folgendermaßen ab:
- Motorhaube öffnen und Luftfiltergehäuse suchen (schwarze Box mit angehängtem Schlauch)
- Schrauben am Gehäuse lösen und separat aufbewahren, damit sie nicht verloren gehen
- Gehäuse entfernen. Falls dies so nicht möglich ist, muss erst der Schlauch entfernt werden.
- Luftfilter aus dem Gehäuse entnehmen
- Luftfilter ausklopfen oder mithilfe von Druckluft-Spray reinigen.
- Luftfilter wieder im Gehäuse verstauen, im Motor anbringen und verschrauben
Die Reinigung des Luftfilters wird in der Regel beim Frühjahrscheck in der Werkstatt automatisch gemacht. Solltest du sie selbst in die Hand nehmen wollen, kannst du den Kfz-Mechanikern einfach Bescheid geben, damit keine Mehrkosten entstehen.
Reifenwechsel
Der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen ist elementar für den Frühjahrscheck. Dieser kann relativ günstig in einer Werkstatt durchgeführt werden; viele Fahrzeugbesitzer wechseln ihre Reifen aber einfach selbst. Dies nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, lohnt sich aber trotzdem, wenn man ein paar Euros sparen will. Die neuen Reifen sollten immer auf Porosität und Alter kontrolliert werden, bevor sie aufgezogen werden. Die Sommerreifen sollten in der kalten Jahreszeit geschützt gelagert werden, damit Verschleiß und Porosität weitestgehend vermieden werden.
Außerdem ist es wichtig, die Profiltiefe der Reifen zu überprüfen. Der Gesetzgeber erlaubt grundsätzlich eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern. Bei Sommerreifen wird aber bereits ab 3 Millimetern genau hingeschaut. Das Profil regelmäßig zu überprüfen ist einerseits wichtig, um sicher und mit ausreichender Bodenhaftung zu fahren, andererseits aber auch um durch die TÜV-Prüfung zu kommen. Sind die Sommerreifen bereits stark abgefahren, solltest du dich am besten direkt um neue bemühen.
Ein korrekter Reifenwechsel sollte wie folgt ablaufen:
- Handbremse anziehen. Ersten Gang einlegen/Automatik-Wählhebel in Stellung "P" bringen
- Radkappe (falls vorhanden) abziehen. Radmuttern oder -bolzen um circa 1/4 Umdrehung lösen
- Wagenheber an der entsprechenden Stelle des Fahrzeugbodens ansetzen
- Fahrzeug mit dem Heber anheben bis eine Höhe erreicht ist, bei der das Rad weit genug vom Boden entfernt ist
- Radmuttern komplett abschrauben
- Rad abnehmen
- Der Reifen, der in der Vorsaison auf der Vorderachse saß, kommt nun auf die Hinterachse und umgekehrt (am besten eingelagerte Reifen immer mit Kreide markieren)
- Radauflageflächen reinigen und wenn möglich einen Kontrollblick auf Bremsscheiben und -beläge werfen
- Sommerrad aufsetzen und Muttern mit dem Radkreuz handfest anschrauben
- Wagenheber herunterlassen, bis der Reifen gerade am Boden aufsteht
- Radmuttern mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen
- Reifendruck überprüfen
Nach einigen Kilometern Fahrt sollten die Muttern erneut festgezogen werden, da sie sich anfangs immer leicht lösen. Das ist sehr wichtig, da bereits eine oder zwei gelöste Muttern dafür sorgen können, dass ein Rad während der Fahrt abfällt. Wenn du dich beim selbstständigen Reifenwechsel nicht wohlfühlst, kannst du ihn immer noch in einer Werkstatt für durchschnittlich 10 – 15 Euro pro Reifen durchführen lassen.
Checks, die eine Werkstatt durchführen sollte
Bei den meisten Untersuchungen und Eingriffen im Kfz-Bereich wird dringend empfohlen, sie von Fachleuten durchführen zu lassen. Die einzelnen Komponenten deines Fahrzeugs sind fast alle enorm voneinander abhängig und funktionieren nur im sauberen Zusammenspiel. So können bereits kleinste Montagefehler, Mängel oder Fehlgriffe dafür sorgen, dass schwerwiegende Schäden entstehen. Da dein Auto besonders nach der Winterzeit intensiv geprüft werden sollte, gibt es einige Überprüfungen, die du den Profis überlassen solltest:
- Motorbereich (Keilriemen, Zahnriemen/Steuerkette, Zylinderkopf)
- Kupplung und Getriebe
- Abgasanlage
- Lichtmaschine
- Autobatterie
- Bremsen, Bremsscheiben und -beläge
- Beleuchtung
- Fahrwerk, Achskörper und Radlager
- Lenkung
Der Frühlingscheck gehört zu den günstigeren Eingriffen und kann von jeder fachmännischen Werkstatt durchgeführt werden. Solltest du einige Arbeiten (wie zum Beispiel Ölwechsel oder Auffüllen des Wischwassers) selbst durchführen, solltest du das gegenüber der Werkstatt erwähnen, damit keine Mehrkosten entstehen.
Frühjahrsputz: Auto auf Hochglanz bringen
Nicht nur technische Komponenten, sondern auch das äußere Erscheinungsbild des Autos kann vom Winter in Mitleidenschaft gezogen werden. Dem Auto einen frischen Glanz zu verleihen, tut nicht nur dem Lack gut, sondern auch dem Unterboden, den Radlagern und den Scheinwerfern.
Im ersten Schritt können beispielsweise Streusalz- und Matschreste entfernt werden. Am einfachsten ist das mit einem Hochdruckreiniger an der Waschstation machbar. Damit können auch die Radlager manuell gesäubert werden, was bei einem Durchlauf in der Waschanlage nicht immer gründlich funktioniert. Wenn bei der Reinigung kleinere Beschädigungen im Lack auffallen, kann mit einem Lackstift nachgeholfen werden, um Rostbildung zu vermeiden. Größere Steinschläge oder Ähnliches sollten professionell – beispielsweise mithilfe von Smart Repair – behandelt werden.
Im Winter kann sich durch die warme und feuchte Luft ein Schmutzfilm auf der Innenseite der Scheiben bilden. Diese sollten im Frühjahr gründlich gereinigt werden. Ähnliches gilt für das Cockpit. Hier gibt es spezielle Lappen und Sprays; feuchte Tücher oder Reinigungsmittel reichen aber in der Regel ebenfalls aus. Zum Reinigen des Innen- und Fußraums ist es sinnvoll, alle Fußmatten zu entfernen und abzuklopfen und anschließend alles durchzusaugen. An dieser Stelle empfiehlt es sich auch, den Wagen einmal gründlich zu lüften, um die Restfeuchtigkeit aus dem Innenraum herauszutragen.
Für die Scheinwerfer gibt es zur Reinigung spezielle Polituren, welche die Leuchten schnell wieder auf Hochglanz bringen. Hier ist es wichtig, sich über das Material der Scheinwerfer zu informieren und eine passende Politur auszusuchen.
Eine weitere sinnvolle Nebensache ist die Reinigung und das Einfetten von Tür- und Fensterdichtungen. Diese werden durch die Kälte gerne mal porös, rissig oder frieren stellenweise ein. Die Reinigung funktioniert am besten mit warmem oder heißem Wasser.