Motorüberholung VW

Ignoriere keinesfalls die ersten Anzeichen eines Motorschadens, da es andernfalls zu einem Kapitalschaden führen kann, der eine Instandsetzung bzw. eine Motorüberholung erst nötig macht. Folgende Symptome weisen auf einen Schaden am Motor hin:

• Blinkende Motorwarnleuchte

• Kühlwasser tritt aus

• Überhitzter Motor

• Blockierung bei Motorstart

• Starker Kraftstoffgeruch

• Kühlwasser tritt aus

• Auspuffrauch ist weißlich oder bläulich

• Dreck bzw. Metallspäne im Motoröl

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Es kommt vor, dass Motoren oder Modelle eigene Probleme haben, die häufiger auftreten. Das trifft auch auch VW-Motoren zu: So sind beispielsweise die 1.4-TSI-Motoren, die mitunter in Polo-, Golf- und Jetta-Modellen verbaut sind, dafür bekannt, dass die Steuerkette deutlich häufiger ausleiert und überspringt, was zu einem beschädigten Motor und zu anschließend ökonomisch aufwendigen Reparaturen führt. Obgleich die Steuerkette eigentlich für die Lebensdauer des Motors halten soll, kann es vorkommen, dass sie bereits vor 100.000 km versagt. Darüber hinaus gibt es einige Baureihen von VW, die spezifische Fehler haben, die häufiger vorkommen.

Im Folgenden haben wir einige Beispiele für dich zusammengestellt.

Der Golf 4, der von 1997 bis 2003 gebaut wurde, war 2001 das beliebteste Fahrzeug Europas und wird auch heute noch als Gebrauchtwagen gern gehandelt. Die Motoren der früheren Baujahre wiesen allerdings einige spezielle Probleme auf: So ist beispielsweise der 1.4-Ottomotor berüchtigt dafür, zu viel Öl zu verbrauchen bzw. sogar zu verlieren, was durchaus häufiger zu Motorschäden führte, da durch den Ölmangel die Reibung der Bestandteile untereinander zu stark war. Der gleiche Motor war anfangs auch häufiger von Kolbenkippern betroffen. Weiterhin scheint der Golf 4 relativ anfällig für Rost zu sein, da häufiger durchgerostete Hinterachsen gemeldet wurden.

Der Golf 5 löste zwar den Golf 4 im Jahr 2003 ab, konnte aber nie an den Erfolg seines Vorgängers anknüpfen, obwohl er mit einigen technischen Verbesserungen produziert wurde. Der Golf 5 hatte ebenfalls Motoren, an denen ein erhöhter Ölverbrauch diagnostiziert wurde, hauptsächlich bei den 2.0-TDI-Motoren. Darüber hinaus waren einige 1.6-Motoren schwächer als ausgeschrieben und erbrachten nicht die volle Leistung. Mit den Rückrufaktionen zwischen 2006 und 2009 zielte VW allerdings nicht auf den Motor ab, sondern stattdessen auf Probleme an Heizung bzw. Kupplung. Der Golf 5 wurde aufgrund seiner vergleichsweise schwachen Verkaufszahlen schon im Jahr 2008 wieder abgesetzt und durch den Golf 6 ersetzt.

Nur einige kleinere Änderungen machen den Unterschied zwischen Golf 5 und 6 aus: Fast alle Motoren erfüllten im Golf 6 beispielsweise die Abgasnorm Euro 5. Sonst wurden nur einige optische Anpassungen vorgenommen. Bei den Autos der ersten Generation (zwischen 2008 und 2009) hatte der Motor relativ häufig Startprobleme, wenn das Auto länger in der Sonne stand, ohne bewegt zu werden. 2012 wurden knapp 300.000 Fahrzeuge zurückgerufen, weil Defekte in den Einspritzleitungen entdeckt wurden, darunter auch eine ganze Menge Golf-6-Modelle. Besitzer von 1.4-TSI-Motoren bemerkten außerdem, dass ihr Motor nach einem Kaltstart mit einer sehr hohen Leerlaufdrehzahl lief. Darüber hinaus klangen laute, atypische Geräusche aus dem Auspuff. Bei Modellen, die noch vor 2011 produziert wurden, kam es zu einem unrunden Motorlauf und teils zu einem Komplettausfall des Motors beim Start des Fahrzeugs. Der Ölverlust, der auch schon an beiden Vorgängern bemängelt wurde, trat beim Golf 6 zwischen den Baujahren 2011 und 2012 auf. Eine ungünstig platzierte Turbolader-Stange beim 2.0 TSI und 1.2 TSI kann außerdem zu einem Rasseln im Motorraum führen: Dieses Problem besteht teilweise noch bis heute.

Der Golf 7 ersetzte seinen Vorgänger im Jahr 2012 und nutzt als erster Golf die MQB-Plattform (Modularer Querbaukasten). Für den Golf 7 wurden neue Motoren entwickelt, von denen die Dieselmotoren allesamt die Abgasnorm Euro 6 erfüllen. Neben den typischen Golf-Versionen (wie Variant, R und GTI) werden auch ein Elektroauto (e-Golf) und ein Plug-In-Hybrid (GTE) zum Verkauf angeboten. Der Golf 7 ist weitestgehend fehlerfrei, was die Motoren betrifft, hatte aber vereinzelt mit einem defekten Ventil beim Stoßdämpfer zu kämpfen. 2015 kam es außerdem zu einem Rückruf einiger Modelle aus dem Jahr 2014 aufgrund von fehlerhaften Nockenwellenverstellern.

Das Sportcoupé, das von 1988 bis 1995 produziert wurde, ist auch heute noch sehr beliebt unter Kennern, da es nicht nur schick aussieht, sondern auch sehr ausdauernd ist. Dementsprechend gibt es auch nur kleinere Probleme mit einigen Motoren, die damals im Corrado verbaut wurden. Im 1.8 G60 stellt der G-Lader eine Schwachstelle dar. Dieser hilft bei der Drucksteigerung im Ansaugrohr und hat sich in der Praxis als reparaturbedürftiger Bestandteil herausgestellt, obwohl VW anfangs davon ausgegangen war, dass er wartungsfrei sei, da sich die beiden Spiralen im Inneren nicht berühren. Defekte G-Lader sollten auch sofort gewechselt werden, wenn einem beispielsweise Klopfgeräusche oder gar ein Leistungsabsturz auffallen. Andernfalls kann es zu einem kapitalen Motorschaden kommen. Im 2.9 VR6 kann es zu einem Problem mit der Steuerkette kommen: Hier sollte man in jedem Fall auf Geräusche aus dem Motorraum achten, denn wenn sich die Steuerkette längt und schließlich überspringt, kommt es zu tiefgreifenden Motorschäden, die sich nicht ohne Weiteres reparieren lassen.

Der Polo wird seit 1975 gebaut und hat sich als einer der beliebtesten Kleinwagen erwiesen. Auch in der aktuellen sechsten Generation wird er häufig gekauft, da er zuverlässig ist und nur wenige Probleme mit seinem Motor hat. Bei einigen Modellen, die vor 2010 produziert wurden, kann es vorkommen, dass der Motor einfriert. Mit dem Alter der Modelle kann außerdem der Ölverbrauch stark ansteigen, was zu einigen Folgeproblemen am Motor führt, wenn er nicht entsprechend versorgt wird. Deshalb sollte bei älteren Polos der Ölstand häufiger kontrolliert werden.

Der Passat wurde 1973 vorgestellt und befindet sich zurzeit in seiner achten Generation. Als einer der beliebtesten Mittelklassewagen ist auch er nicht vor Motorproblemen gefeit. Besonders die Dieselmotoren des Passats haben sich als problematisch herausgestellt. Früher waren dies vor allen Dingen technische Probleme, die durch Defekte an den Zweimassenschwungrädern und Luftdrucksensoren entstanden. Der Dieselmotor EA189, der im Passat B7 verbaut war, war Teil der illegalen Softwaremanipulation, für die sich VW 2017 schuldig bekannte, weshalb 2016 eine Rückrufaktion auf alle betroffenen Fahrzeuge initiiert wurde, um diese umzurüsten.

2007 wurde der Tiguan vorgestellt, der sich seit 2016 in der zweiten Generation befindet. In Deutschland ist er der meistverkaufte SUV. Beide Generationen des Tiguans haben keine speziellen Motorprobleme, die über den normalen Verschleiß hinausgehen. Stattdessen können bei älteren Modellen eher die Bremsscheiben oder die Fahrwerksfedern Probleme verursachen, deren Lösung einen Kfz-Profi erfordert.

Die Motorüberholung ist keine günstige Angelegenheit, da der Motorblock ausgebaut wird und alle Bestandteile ausgetauscht werden, sodass der Motor schließlich wie neu wieder eingebaut werden kann. Eine pauschale Preisangabe ist nicht möglich, da die Kosten mit Modell, Alter, Größe des Motors etc. variieren. Du solltest dennoch mit einem Zirkapreis von mindestens 4.000 € rechnen. Das kann sich aber je nach Motor auch verdoppeln.

Neben den normalen Verschleißerscheinungen, die selbst trotz perfektem Fahrverhalten irgendwann auftreten, gibt es auch jene, die durch die individuelle Fahrweise des Fahrzeughalters erscheinen können. Um das zu vermeiden, sollten sich Fahrer an folgende Vorkehrungen halten:

• Achte auf Kontrollleuchten und ignoriere sie nicht, andernfalls kann es schnell zu weiteren Problemen kommen.

• Kontrolle von Kühlwasser- und Ölstand, um vorhersehbare Probleme durch deren Mangel von vornherein zu vermeiden.

• Halte dich an die Prüfintervalle, die vom Hersteller vorgegeben werden.

• Keinesfalls ungewöhnliche Geräusche oder andere Symptome ignorieren, da sich die meisten kapitalen Motorschäden schon lange im Voraus ankündigen. So vermeidest du eine sehr teure Reparatur.