Ratgeber

Welcher Kindersitz ist der richtige für mein Kind?

28.01.2020

Der Kauf des Kindersitzes ist für viele Eltern ein großes und komplexes Thema. Welcher Sitz passt zur Größe und zum Alter meines Kindes? Welche Unterschiede gibt es? Welche Sicherheitsstandards müssen eingehalten werden? Lies hier nach, auf was du beim Kindersitz-Kauf achten solltest, welche Kosten dabei entstehen und ab wann ein Austausch nötig ist.

Welcher Sitz ist der richtige für mein Kind?

Die Auswahl an Kindersitzen fürs Auto ist mittlerweile riesig. Als Erstes solltest du darauf achten, welche Größe beziehungsweise Gewichtsklasse sinnvoll ist. Die Einteilung in Gruppen verwirrt Eltern hier gerne am Anfang, ist aber eigentlich relativ simpel:

  • Gruppe 0/0+: Säuglinge bis höchstens 13 Kilo Gewicht (Babyschale)
  • Gruppe 1: Kinder von 9 bis 18 Kilo (ca. 1 - 4 Jahre)
  • Gruppe 2/3: Kinder von 15 bis 36 Kilo (ca. 4 - 12 Jahre)

Weiterhin gibt es die Gruppen 0/1 und 1/2/3, welche breitere Alters- und Größenunterschiede umfassen. Die Gruppe 0/1 deckt Kinder zwischen 0 und 18 Kilo und die Gruppe 1/2/3 Kinder zwischen 9 und 36 Kilo ab. Ob du einen Sitz wählst, der kleinere oder größere Spektren abdeckt, ist in diesem Fall egal, solange er deinem Kind passt.


Die Regel Nummer eins: Babyschalen müssen verpflichtend entgegen der Fahrtrichtung angebracht werden. Es gibt außerdem bei allen Größen unterschiedliche Modelle, welche entweder mit Drei- oder Fünfpunktgürtel oder dem Isofix-System befestigt werden. Auf dieses gehen wir später nochmals detaillierter ein.


Wann sollte der Kindersitz gewechselt werden?

Wichtig ist vor allem, dass der Kindersitz nicht zu früh ausgetauscht wird. Ein zu großer Sitz birgt enorme Sicherheitsrisiken. Ein Baby muss verpflichtend bis zu einem Gewicht von 9 Kilo entgegen der Fahrtrichtung gesichert werden. Eine Babyschale ist erst dann nicht mehr groß genug, wenn der Kopf des Kleinkindes über den Rand ragt oder das Baby mehr als 13 Kilo schwer ist. Zusätzlich dazu solltest du dich immer am Gewicht und nicht am Alter orientieren. Kinder wachsen unterschiedlich schnell und besonders im Kleinkindalter können von Kind zu Kind unterschiedliche Wachstumsphasen aufkommen. So kann es zum Beispiel sein, dass dein Baby bereits früher einen neuen Sitz benötigt, als grundsätzlich empfohlen wird.

Tipps für den Kauf des Kindersitzes

Heutzutage kann man auf diversen Vergleichsportalen nachlesen, wie sich die einzelnen Kindersitzhersteller in Sicherheits-, Funktions- und Preis-Leistungs-Tests schlagen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass teure Sitze nicht immer unbedingt die besten sind. Genau wie Autos werden auch Kindersitze immer sicherer und funktioneller. So gibt es mittlerweile Modelle mit einem Fangkörper, also einer Art Tisch der sich vor dem Rumpf des Kindes befindet. Diese Sitze gelten laut neuesten Tests als am sichersten, da sie den Kopf des Kindes im Falle eines Unfalls besser entlasten. Wenn du Bewertungen und Rezensionen allein nicht vertraust, kannst du dich einfach in einen Fachladen begebe und dich beraten lassen. Dort kannst du auch Sitze austesten und schauen, welcher am besten zu deinem Kind und Fahrzeug passt. Auch die Kfz-Meister in der Werkstatt kennen sich aus und können dir bei einem Sicherheitscheckmitteilen, ob mit dem Kindersitz alles passt.

Sicherheitstechnologien und -risiken

Wie oben erwähnt, werden Kindersitze durch Zusatzfunktionen von Jahr zu Jahr funktioneller und sicherer. Ist die Babyschale nicht mehr groß genug, wird der sogenannte Reboarder empfohlen. In diesem sitzt das Kind weiterhin entgegen der Fahrtrichtung und wird außerdem besonders im Kopf- und Nackenbereich geschützt. Das ist bei kleinen Kindern vor allem deshalb wichtig, weil ihr Kopf im Verhältnis noch sehr groß und verletzungsanfällig ist. Der Reboarder schützt die Halswirbelsäule und ist damit für Kleinkinder wesentlich sicherer als reguläre Sitze. Der Kopf eines Kindes ist durchschnittlich erst im Alter von vier Jahren komplett angepasst. Bei einem Aufprall sind außerdem die Seiten des Sitzes in besonders großer Gefahr. Aus diesem Grund verfügen gute Kindersitze und Schalen mittlerweile über eine Seitenaufprallschutz-Technologie, welche die Kräfte des Zusammenstoßes vom Körper wegleitet.


Allein der Besitz eines guten Kindersitzes garantiert allerdings keine Sicherheit im Falle eines noch so kleinen Unfalls. Häufig werden Kinder zu locker gesichert und haben zu viel Bewegungsspielraum. Außerdem passieren auch beim Einbau schnell Fehler, beispielsweise wenn der Gurt falsch angepasst oder die Isofix-Sicherung nicht richtig eingerastet wird. Auch die Nutzung eines zu großen oder zu kleinen Sitzes kann bei einem Aufprall lebensgefährlich sein. Einer der schlimmsten Fehler: Viele Eltern vergessen, den Beifahrer-Airbag auszuschalten, wenn das Kind nach vorne gesetzt wird. Auch das kann enorm gefährlich für ein Baby oder Kleinkind sein und zu starken Verletzungen führen.


Moderne Fahrzeuge und Isofix

Die Abkürzung Isofix steht für "Internationale Standard-Organisation für Fixierung". Moderne Autos verfügen über eine vorgefertigte und genormte Technik zum Einbau von Kindersitzen. Bei Fahrzeugen mit Isofix muss der Sitz nicht mehr kompliziert mit dem Gurt befestigt werden: Er wird einfach in die eingebauten Bügel auf dem Fahrzeugsitz geklickt. Es ist quasi unmöglich, einen Sitz mit Isofix falsch einzurasten. Das Sicherheitssystem greift bei einem Aufprall außerdem sofort und macht dicht, damit der Sitz keinen Bewegungsspielraum mehr hat. Es gibt standardisierte Varianten, die in jedes (modernere) Auto passen und solche, die nur in bestimmten Fahrzeugen einbaubar sind. Solltest du ein deutlich älteres Fahrzeug besitzen, besteht in einigen Fällen die Möglichkeit, die Isofix-Bügel nachträglich einbauen zu lassen. Die Kosten für einen dieser Sitze sind in der Regel etwas höher, rentieren sich aber in Sachen Sicherheit und Komfort.


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