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Bußgeldkatalog: Geschwindigkeitsbegrenzungen

06.01.2020

Wenn die Höchstgeschwindigkeit überschritten wird und ein Blitzer oder eine Kontrolle in der Nähe ist, kann das ganz schön viel kosten. Besonders innerorts entstehen bei zu schnellem Fahren hohe Rechnungen, aber auch auf einigen Autobahnabschnitten, Baustellen oder Landstraßen kann eine Überschreitung dich nicht nur Geld, sondern auch den Führerschein kosten. Wie diese Strafen je nach Grad der Überschreitung aussehen, kannst du hier nachlesen.

Höchstgeschwindigkeit überschritten: Innerorts

Innerorts gibt es immer klare Geschwindigkeitsbegrenzungen. Da innerhalb von Ortschaften eine größere Gefahr besteht, Unfälle aufgrund von Geschwindigkeitsüberschreitungen zu verursachen, fallen die Strafen hier verhältnismäßig hoch aus. So können bereits bei einer Überschreitung von 10 km/h Strafen und dementsprechend Kosten entstehen. Wenn man geblitzt wird, wird eine Rechnung zwischen 15 und 680 € veranschlagt, je nachdem, wie schnell man in welcher Zone gefahren ist. Zusätzlich dazu können bis zu 2 Punkte in Flensburg berechnet und der Führerschein für mehrere Monate entzogen werden. 


Die Kosten und zusätzlichen Strafen für eine innerörtliche Geschwindigkeitsüberschreitung mit einem PKW sehen wie folgt aus:


Verstoß

Kosten

Zusatzstrafen

Bis 10 km/h

15 €

-

11 – 15 km/h

25 €

-

16 – 20 km/h

35 €

-

21 – 25 km/h

80 €

1 Punkt

26 – 30 km/h

100 €

1 Punkt

31 – 40 km/h

160 €

2 Punkte; 1 Monat Fahrverbot

41 – 40 km/h

200 €

2 Punkte; 1 Monat Fahrverbot

51 – 60 km/h

280 €

2 Punkte; 2 Monate Fahrverbot

61 – 70 km/h

480 €

2 Punkte; 3 Monate Fahrverbot

Über 70 km/h

680 €

2 Punkte; 3 Monate Fahrverbot


Auch bei zu schnellem Fahren zwischen 26 und 30 km/h kann bereits ein Fahrverbot angeordnet werden, allerdings eher dann, wenn man in kürzerer Zeit mehrfach die Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten hat. Wenn man einen PKW mit Anhänger fährt, fallen die Strafen innerorts teilweise höher aus. Eine Überschreitung von 16 bis 20 km/h kostet mit Anhänger beispielsweise bereits 80 €. 

Höchstgeschwindigkeit überschritten: Außerorts

Auch, wenn man außerorts geblitzt wird, drohen hohe Bußgelder. Außerorts gibt es jedoch unterschiedlichere Vergehen und Strafen als innerorts. Hier kommt es darauf an, ob man auf einer Landstraße oder einer Autobahn unterwegs ist. Die Bußgelder variieren außerhalb von Ortschaften zwischen 10 und 600 €, je nachdem, wo und wie schnell man unterwegs war. Ab einer Überschreitung von etwa 41 km/h droht außerdem ein Fahrverbot. Im Gegensatz zu Ortschaften, in denen in der Regel entweder 30 oder 50 km/h als Obergrenze gelten, gibt es auf Landstraßen und Autobahnen nicht immer feste Grenzen. Hier ist es umso wichtiger, auf Baustellen, Gefahrenstellen wie Kurven und andere Begrenzungen zu achten, da diese teilweise stark variieren können.

Die Kosten und zusätzlichen Strafen für eine außerörtliche Geschwindigkeitsüberschreitung mit einem PKW sehen wie folgt aus:


Verstoß

Kosten

Zusatzstrafen

Bis 10 km/h

10 €

-

11 – 15 km/h

20 €

-

16 – 20 km/h

30 €

-

21 – 25 km/h

70 €

1 Punkt

26 – 30 km/h

80 €

1 Punkt

31 – 40 km/h

120 €

1 Punkt

41 – 40 km/h

160 €

2 Punkte; 1 Monat Fahrverbot

51 – 60 km/h

240 €

2 Punkte; 1 Monat Fahrverbot

61 – 70 km/h

440 €

2 Punkte; 2 Monate Fahrverbot

Über 70 km/h

600 €

2 Punkte; 3 Monate Fahrverbot


Außerorts können auch ab einer Überschreitung von 26 km/h Fahrverbote verordnet werden. Dies passiert aber in der Regel nur, wenn man in kürzerer Zeit mehrfach geblitzt wurde. Genau wie innerorts kosten Vergehen bei einer Fahrt mit Anhänger teilweise mehr, also ohne. Eine Überschreitung von 26 bis 30 km/h kostet mit Anhänger beispielsweise 95 €.

Einzig und allein durch zu schnelles Fahren wird der Führerschein dem Fahrer nicht dauerhaft entzogen. Selbst bei einer Überschreitung von über 70 km/h und wird “nur” ein mehrmonatiges Fahrverbot ausgesprochen. Anders kann das allerdings aussehen, wenn durch die Überschreitung andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden, Sachbeschädigungen entstehen oder der Fahrer während der Fahrt nicht nüchtern war. Mehr dazu ist im nächste Abschnitt nachlesbar.

Zusatzstrafen bei besonderen Verkehrssituationen

Nicht immer bestimmt allein die Geschwindigkeit, wie hoch Bußgelder und Strafen ausfallen. In einigen Fällen beeinflussen auch äußere Umstände das Ausmaß der Strafe: Befand sich der Fahrer in einem verkehrsberuhigten Bereich? Wurden Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer durch die Überschreitung potenziell gefährdet? Sind aufgrund der Geschwindigkeitsüberschreitung Sachbeschädigungen entstanden? Wir haben hier zusammengefasst, welche zusätzlichen Aspekte in das Ausmaß der Bußgelder und Strafen einfließen können.


Straßen mit besonderen Verhältnissen

Wenn in einem verkehrsberuhigten Bereich kein Schritttempo eingehalten wird, drohen sichere 20 € Bußgeld, wenn die Überschreitung nicht mehr als 10 km/h beträgt. Wird schneller als das gefahren, gelten dieselben Bußgelder wie innerorts.

Bei Bahnübergängen, Baustellen oder schwierigen Sichtverhältnissen aufgrund von Wetterbedingungen, Stau oder Bauarbeiten gelten ebenfalls besondere Bedingungen. Wenn man unter diesen Umständen geblitzt oder angehalten wird, droht eine Strafe von mindestens 100 € und ein Punkt in Flensburg. Das Bußgeld kann sich außerdem erhöhen, wenn eine Gefährdung gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern vorliegt.


Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer und Sachbeschädigungen

Wenn durch zu hohe Geschwindigkeit oder generell unvorsichtiges Fahren andere Verkehrsteilnehmer (vor allem aber ältere Menschen, Kinder und Hilfsbedürftige) gefährdet werden, können zusätzlich hohe Bußgelder und Strafen entstehen. Die grundsätzliche Gefährdung kostet den Fahrer bereits 80 € und einen Punkt in Flensburg. Darunter werden auch ein nicht eingehaltener Seitenabstand und mangelnde Bremsbereitschaft gezählt. Wenn Sachbeschädigungen durch die Überschreitung entstanden sind, werden zusätzlich mindestens 145 € berechnet.

Als “Gefährdung” kann auch gelten, dass man zu langsam fährt. Schließlich entstehen durch unregelmäßigen Verkehrsfluss Staus und potenziell auch Unfälle. Wenn ohne triftigen Grund (wie Nebel oder allgemein schlechte Witterungsverhältnisse) deutlich zu langsam gefahren wird, wird ein Bußgeld von 20 € berechnet.


Fahren im nicht nüchternen Zustand

Wirklich teuer und vor allem gefährlich wird, wenn der Fahrer während der Fahrt nicht nüchtern ist. Das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss kann außerdem nicht nur zu einem Fahrverbot, sondern zum dauerhaften Führerscheinentzug führen. Bereits bei einem Mal Fahren mit mehr als 0,5 Promille werden 500 €, 2 Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot verordnet. Sobald ein anderer Verkehrsteilnehmer dabei gefährdet wird, droht der sofortige Führerscheinentzug bis hin zur Freiheitsstrafe. Wenn zusätzlich dazu zu schnell gefahren wird, ist der Führerschein nicht selten bereits beim ersten Verstoß weg.

Blitzer Autobahn

Geblitzt: Was passiert danach?

Nachdem du geblitzt wurdest, wirst du entweder direkt von der Kontrolle oder Polizei angehalten oder erhältst per Post einen Anhörungsbogen zugeschickt. Auf diesem Bogen kannst, musst dich aber nicht zu der Tat äußern. Nachdem du diesen Bogen zurückgeschickt hast, erhältst du einen Bußgeldbescheid. Gegen diesen kannst du immer noch Einspruch einlegen, beispielsweise wenn du das Gefühl hast, dass ein Fehler vorliegt.


Geblitzt in der Probezeit

In der Probezeit geblitzt zu werden bedeutet nicht automatisch, den Führerschein zu verlieren. Bei einer Überschreitung von höchstens 20 km/h ohne zusätzliche Einflüsse wie Beschädigungen oder Gefährdung muss nur das Bußgeld nach aktuellem Bußgeldkatalog gezahlt werden. Wird die Geschwindigkeitsbegrenzung allerdings um mehr als 21 km/h überschritten, kann einem Probezeit-Fahrer deutlich mehr passieren. Bei einem Erstverstoß wird die Probezeit auf 4 Jahre verlängert und der Fahrer wird verpflichtet, ein Aufbauseminar zu besuchen. Zusätzlich dazu muss der Fahrer natürlich trotzdem das dementsprechende Bußgeld bezahlen.


Geblitzt im Ausland

In vielen Ländern sind die Bußgelder und Strafen für überhöhte Geschwindigkeit höher als in Deutschland. In Frankreich muss man beispielsweise schon bei 20 km/h zu viel mindestens 125 € zahlen, in Norwegen sind es sogar mindestens 430 €. Noch bemerkbarer machen sich die Unterschiede bei höheren Überschreitungen: Wer in Großbritannien mehr als 50 km/h zu schnell fährt, muss bis zu 3.000 € Strafe zahlen.

Auch innerhalb der EU unterscheiden sich die Geschwindigkeitsbegrenzungen stark. Da ein Bußgeldbescheid aus dem Ausland ein noch höherer Aufwand ist als in Deutschland geblitzt zu werden, empfiehlt es sich, sich vor der Fahrt ins Ausland über die jeweiligen Begrenzungen genauer zu informieren.


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